
Stein am Rhein - Wiechs
Schaffhauser Grenzschlängeln
Immer in Tuchfühlung mit der Landesgrenze, mal auf Schweizer Seite, mal in Deutschland, führt diese Etappe in stetem Auf und Ab durch die Wälder ganz im Norden unseres Landes. Verwitterte Grenzsteine sind oft Begleiter auf den versteckten Trails. Die abwechslungsreiche Route führt durch Wald und reizvolle Kulturlandschaften. Sie ist, abgesehen von einer ganz kurzen Schiebestrecke, vollständig fahrbar und auch die Singletrails sind einfach und versprechen echten Bikegenuss in einer eher verlassenen Gegend.
Daten
Kondition: mittel
Distanz: 50 km
Höhendifferenz: ↑ 1200 hm, ↓ 940 hm
Schieben/Tragen: ↑ 0 hm, ↓ 0 hm
Zeitbedarf: 4 ½ Std.
Technik: mittel, gut fahrbare Singletrails, Forst- und Flurwege
Wegbeschaffenheit: Singletrails 25%, Wege 65%, Asphalt 10%
Beste Jahreszeit:
JanFebMärzAprilMaiJuniJuliAugSeptOktNovDez
Hinweise: Mitteilung vom Januar 2018: Der Landgasthof Löwen in Schlauch ist nicht mehr in Betrieb.
Highlights: Singletrail Hohenklingen – Himmelreich / Singeltrail Herrentisch / Singletrail oberhalb Lohn
Sehenswert: Burg Hohenklingen mit Aussicht vom Turm / Kessklerloch Thayngenhttp://www.schaffhausen-geschichte.ch/kesslerloch.html
Einkehr: Burgrestaurant Hohenklingen / Landgasthof Hirschen und Restaurant Schäfli, Ramsen / Variante 03b: Restaurants in Diessenhofen
Übernachten: Gasthof zur Sonne, Wiechs (D)
Bilder
Karte
Bericht
Wir hingegen freuen uns auf einen spassigen Ritt den flowigen Singletrails entlang zur Grenze im Himmelreich. Hier treffen wir auf einen Grenzstein des Grossherzogtums Baden aus dem Jahre 1839. Dieser sollte heute nicht der letzte sein. Die Trails sind so exzellent, dass wir uns wahrlich fast im Himmelreich wähnen. Später wechseln wir auf Forstwege, die uns durch den Wald führen und vorbei am Weiler Riedern. Nach einem kurzen Aufstieg erreichen wir den schmalen Trail, welcher sich den Grenzsteinen entlang über den bewaldeten Hügelkamm schlängelt. Zeternd flattern Amseln durchs Geäst, aufgeschreckt von unseren Jauchzern. Nach einer spassigen Abfahrt über einen Forstweg erreichen wir das Dorf Ramsen.
Auf Forstwegen durchqueren wir den Wald des Rauhenbergs und stossen oberhalb von Dörfligen auf einen Trail, der uns wiederum den Grenzsteinen nach führt. Gleich am Wegesrand macht uns eine Informationstafel auf die in der Waldlichtung gut sichtbaren Hügel aufmerksam. Es sind Grabhügel der Kelten, in welchen in der Zeit von 800 bis 450 vor Christus vornehme Leute begraben wurden.
Wir geniessen die lauschige Fahrt abwechslungsweise auf erdigen Trails, auf Wiesen- und Waldwegen und manchmal querfeldein. Ab und zu müssen wir einen kurzen Halt einlegen, um die Weitsicht über den Randen und bis zu den Alpen zu geniessen. Bald erreichen wir Wiechs. Der bei Feinschmeckern bekannte Gasthof zur Sonne feiert heute zu unserem Bedauern Ruhetag.
Also machen wir uns auf zur nächstliegenden Unterkunft. Auf der Strasse preschen wir einen guten Kilometer hinunter nach Schlauch, einem Nest bestehend aus einer Handvoll Häuser und dem Restaurant Löwen. Hier ragt, wie in diesem Grenzgelände üblich, ein Zipfel deutsches Hoheitsgebiet von knapp einem Kilometer Breite hinunter ins Durachtal. Trotz Wirtesonntag konnten wir hier ein Zimmer reservieren, und es wird uns sogar ein kühles Bier serviert. Im Garten können wir zufrieden mit der schönen Tour auf unsere dritte Etappe anstossen.