
Wiechs - Eglisau
Zum nördlichsten Grenzstein der Schweiz
Der nördlichste Grenzstein der Schweiz und der höchste Berg des Kantons Schaffhausen sind die Superlativen dieser Etappe. Sie führt durch die weiten Wälder des Randen, über aussichtsreiche Hügelzüge hoch über dem Klettgau und auf verwinkelten Pfaden an den Rhein. Die Strecke ist durchgehend fahrbar und ein voller Genuss.
Daten
Kondition: mittel
Distanz: 72 km
Höhendifferenz: ↑ 1400 hm, ↓ 1700 hm
Schieben/Tragen: ↑ 0 hm, ↓ 0 hm
Zeitbedarf: 5 ½ Std
Technik: mittel, gut fahrbare Singletrails, Forst- und Flurwege
Wegbeschaffenheit: Singletrails 10%, Wege 80%, Asphalt 10%
Beste Jahreszeit:
JanFebMärzAprilMaiJuniJuliAugSeptOktNovDez
Highlights: Höhenweg über dem Klettgau
Sehenswert: Hagenturm auf dem Randen
Einkehr: Restaurant Sonne, Beggingen / Restaurant Räbhus, Trasadingen / Hofgut Abführen
Übernachten: Hotel Hirschen, Eglisau
Bilder
Karte
Bericht
Nach einem einfachen Frühstück packen wir zusammen und stellen auch unsere Bikes ins Freie. Die Nacht haben sie mit uns zusammen im Hotelzimmer verbracht, mangels geeigneter Abstellplätze. Heute werden wir schon bald auf dem nördlichsten Punkt der Schweiz stehen. Nach einer kurzen Einfahrstrecke talaufwärts zurück nach Wiechs kurbeln über den Wiesenrücken hinauf und folgen genau der Grenze über den Wachbuck. Eine eindrückliche Weitsicht über den bewaldeten Randen hinweg zu den Alpen und hinaus zum Schwarzwald offenbart sich uns. Bald verlassen wir das Asphaltsträsschen, biegen bei Neuhaus in einen schönen Weg ein und erreichen später über einen verwachsenen Waldweg und durch ein frisch spriessendes Maisfeld den nördlichsten Grenzstein beim Schwarzenstein. Ein unspektakulärer Ort, aber mit idyllisch gelegener Feuerstelle.
Wir folgen nun dem Forstweg über den zum deutschen Hoheitsgebiet gehörenden hohen Randen zur Schwedenschanze. Ein kurzer Abstecher zum Hagenturm lohnt sich in jeder Hinsicht. Er steht neben dem Höchsten Punkt des Kantons Schaffhausen, dem 912 Meter hohen Hagen. Die Konstruktion erinnert entfernt an den Eiffelturm und von der Plattform auf 40 Metern Höhe geniessen wir ein grandioses 360 Grad Panorama hoch über den Tannenwipfeln. Bald stechen wir bei der Schwedenschanze rechts auf einem steilen Singletrail durch den Wald hinab, vorbei am Stiegenbrünneli und gelangen am Waldrand wieder auf den Fahrweg. In Beggingen, einem kleinen Bauerndorf, wirklich am Ende der Welt, fallen wir auf der Terrasse des Gasthofs Sonne mit Heisshunger über die leckeren Nussgipfel her.
Nun folgt ein beschaulicher Abschnitt, meistens auf bequemen Feldwegen, feinen Trails und kurzen Stücken querfeldein über den Hügelzug hoch über dem Klettgau: Lendenberg, Oberhallauerberg, Hallauerberg, Wilchingerberg. Wir haben Zeit, uns die Namen der bekannten Weine durch den Kopf gehen zu lassen, welche an den windgeschützten Sonnenhängen gedeihen. Oberhalb von Hallau sind wir wieder in Tuchfühlung mit den Grenzsteinen und nach einem kurzen Downhill durch den Rebberg, genau auf der Grenze, erreichen wir Trasadingen. Hier ersetzen wir beim „Velo-Doktor Weder“ die verloren gegangene Singletrail Map der Region und erhalten vom Bikeprofi ausführliche Empfehlungen für unsere weitere Route.
Wir durchqueren die Ebne des Unterklettgaus und kurbeln gemütlich auf dem Forstweg die 200 Höhenmeter hinauf zum Napfberg. Wir werfen einen letzten Blick zurück über die Weinbaudörfer, die Rebberge und die ausgedehnten Wälder des Randen und versuchen unsere Route durch den Klettgau nachzuverfolgen.
Nun geht es vorbei am Hofgut Albführen, das bei Pferdesportlern bekannt ist, und auf gemütlichen Wald- und Landwirtschaftswegen nach Bühl. Dort erwartet uns ein letzter Aufstieg auf den Gnüll. Die Abfahrt nach Wasterkingen und zum Rheinufer ist ein letzter Genuss. Auf einem schmalen Wiesenpfad erreichen wir dann Eglisau.
Bei einem Glas Wilchinger lassen wir im Gartenrestaurant am Rhein die Höhepunkte der heutigen Tagesetappe nochmals aufleben. Und dann staunten wir: Ein komfortables Zimmer erwartet uns im altehrwürdigen Gasthof Hirschen, dessen Küche weit über die Region hinaus bekannt ist.