
Rheinfelden – Le Petit Kohlberg
Grenzsteinschlängeln auf feinen Trails
Diese Etappe führt auf lauschigen Wegen und feinsten Singletrails zum Dreiländereck. Nach kurzem City-Biking gelangen wir auf gemütlichen Trails und Forstwegen zu einer imposanten Burg mit fantastischer Aussicht und über bewaldete Hügelzüge an zu einem einsam romantisch gelegenen Hotel. Nur vereinzelte kurze Steigungen treiben den Puls in die Höhe.
Daten
Kondition: mittel
Distanz: 70 km
Höhendifferenz: ↑ 1350 hm, ↓ 930 hm
Schieben/Tragen: ↑ 0 hm, ↓ 0 hm
Zeitbedarf: 6 Std.
Technik: leicht, gut fahrbare Singletrails, Forst- und Flurwege
Wegbeschaffenheit: Singletrails 30%, Wege 55%, Asphalt 15%
Beste Jahreszeit:
JanFebMärzAprilMaiJuniJuliAugSeptOktNovDez
Sehenswert: Dreiländereck, Basel / Ruine Landskronberg
Einkehr: Dreiländereck, Basel / „Au Chasseur Gertrude“ südlich unterhalb der Burg Landskronberg
Übernachten: Hotel Restaurant le Petit Kohlberg, Lucelle
Bilder
Karte
Bericht
Das deutsche Rheinfelden haben wir bald hinter uns gelassen und geniessen den frischen Morgen auf gemütlichen Flurwegen. Hinter Degerfeld zweigen wir in einen schattigen Forstweg ein und gelangen auf eine bewaldete Anhöhe. Ein kurzer Abstecher bringt und zum hölzernen Aussichtsturm mit einer grandiosen Aussicht über den Rhein. Weit im Süden lassen sich im Dunst die Alpengipfel erahnen.
Angenehme Waldwege führen zum Grenzstein 100 bei St. Chrischona. Hier beginnt ein flüssiges Grenzsteinschlängeln à Discretion in leichtem Auf und Ab durch den Wald bis zum Grenzübergang Inzlingen. Auf Fahrwegen erreichen wie den Grenzfluss Wiese und folgen dem feinen erdigen Trail ganz nahe am Flussufer und später einem gemütlichen Waldweg, bevor wir uns in Kleinbasel unverhofft auf einem Veloweg mitten im Wirrwarr von Brücken, Strassen und brausendem Verkehr wiederfinden. Er führt uns zum Dreiländereck. Hier ist eine Kaffeepause auf der karibisch anmutenden Terrasse des Restaurants angesagt.
Über die Dreiländerbrücke, für Fussgänger und Velofahrer geschaffen, gelangen wir zum Rheinuferweg auf der französischen Flussseite. Bald jedoch verwehrt und ein Eisentor ein Weiterkommen. Eine Tafel macht uns darauf aufmerksam, dass der Rheinuferweg bis zum St. Johann Park nur am Wochenende begehbar ist. Wir suchen uns den Weg vorbei an stacheldrahtbewehrten Chemiebetrieben, durch Wohnstrassen und Parks, bis wir am Dorfbach von Allschwil wieder ländliches Ambiente antreffen. Auf einem lauschigen Pfad folgen wir dem murmelnden Bach.
Die Mittagsonne brennt und wir entschliessen uns für einen Boxenstopp im kleinen Restaurant im Weiler unterhalb der Ruine.
Erfrischt zirkeln wir dem gutmütigen Singletrai entlang, der über den bewaldeten Rücken führt. Um auf der Grenze zu bleiben, müssen wir unsere Bikes mehrmals steile Abhänge hinaufschieben. Nach einer spassigen Abfahrt landen wir in Burg im Leimental, mit dem stattlichen Schloss auf dem Felsen hoch über der Talenge. Bei Rittimatte stossen wir beim Stein 18 wieder auf die Grenze. Gleich daneben entdecken wir eine Gedenktafel und ein steinernes Monument zu Ehren des Chemikers Albert Hoffmann. Er hatte 1943 die halluzinogene Wirkung des LSD in einem Selbstversuch entdeckt. Wir können problemlos auf Halluzinationen verzichten, denn die heutige Tour zeigt reale faszinierende Bilder der Landschaft.
Die nächsten 15 Kilometer führen uns unspektakulär durch den Wald im Norden oberhalb des Grenzbaches La Lucelle, zuerst auf einem Fussweg, dann auf Waldwegen über den Blauberg und den Col du Neuneich. Bald erreichen wir das Hotel Le Petit Kohlberg. Der Name zeigt eindrücklich, dass wir uns hier im Sundgau im Bereich der Sprachgrenze befinden. Wir grübeln jedoch nicht lange darüber nach, sondern fallen im Schatten der mächtigen Laubbäume hungrig über die leckeren Kuchen her.