
Lac de Joux – Col de la Faucille
Panoramatour auf luftige Trails über die Jurahöhen
Diese Etappe ist ein Muss. Sie führt über den Mont Tendre, die höchste Erhebung des Schweizer Juras, und auf samtenen Trails über luftige Hügelzüge und offenbart immer wieder neue spektakuläre Ausblicke. Die Schiebestrecke auf den Mont Tendre und ein paar kurze weitere Schiebestellen schmälern den Genuss keineswegs.
Daten
Kondition: mittel
Distanz: 58 km
Höhendifferenz: ↑ 1450 hm, ↓ 1150 hm
Schieben/Tragen: ↑ 100 hm, ↓ 0 hm
Zeitbedarf: 5h 20min
Technik: mittel, gut fahrbare Singletrails mit kurzen Schiebestrecken, Forst- und Flurwege
Wegbeschaffenheit: Singletrails 40%, Wege 45%, Asphalt 15%
Beste Jahreszeit:
JanFebMärzAprilMaiJuniJuliAugSeptOktNovDez
Einkehr: Col de Marchairuz / La Givrine / Restaurant Cuvaloup de Crans ( zwei Kilometer nach La Givrne) / Alp La Germine
Übernachten: Hotel La Petite Chaumière bei der Skistation Col de la Faucille
Bilder
Karte
Bericht
Das kurze Stück Asphaltstrasse und der folgende Alpweg sind leicht zu fahren. Schon bald erreichen wir eine ausgedehnte Hochebene, und der Hügelzug des Mont Tendre taucht vor uns auf. Kurz nach Petit Croset zweigen wir vom Fahrweg in den Wanderweg ab, der sich jedoch bald als nur teilweise fahrbar erweist. Doch schon nach einem Kilometer sind wir bei Croset au Boucher wieder auf dem Alpsträsschen, das immer rauer wird und bei Chalet de Yens endet. Auf dem Wanderweg zum Mont Tendre sind nun nur noch kurze Strecken mühsam fahrbar. Das Schieben lohnt sich jedoch, denn wir werden auf dem Gipfel mit einem gigantischen 360-Grad-Panorama belohnt, von den langgezogenen bewaldeten Jurahöhen über die Weiten des Mittellandes bis zu den Eisriesen des Berner Oberlandes, die sich im leichten Dunst abzeichnen.
Nun steht eine spassige Abfahrt an über die weglosen und rauen Wiesenhänge hinunter gegen Norden und zurück zum Chalet de Yens. Was nachher folgt, ist Jurabiking pur: Mehrere Kilometer feinste Wegspuren und Wiesenpfade über Hügelrücken und lichten Fichtenwald lassen unsere Herzen jauchzen.
Zu den absoluten Höhenpunkten dieses Tages gehören unbestritten die Mandelgipfel, welche wir heisshungrig und viel zu schnell, um wirklich geniessen zu können, unter dem Sonnenschirm des Passrestaurants verschlingen.
Der Waldtrail, der nun folgt, ist anfänglich recht schwierig zu fahren, dann wird er gemütlicher. Nach La Neuve zweigen vom Fahrweg auf den Fussweg zur Crêt de la Neuve ab. Der ist nur mit letzter Kraft fahrbar. Was nach dem Halt auf dem Aussichtspunkt folgt, lässt diese kurzen Mühen schnell vergessen: Gute fünf Kilometer einwandfreier spassiger Jura-Höhentrail. Ab Le Planet wird die Route dann eintöniger. Forststrassen führen mit einigem Auf und Ab bis zur Strasse zum Col de la Grivine, unterbrochen nur durch einen kurzen Singletrail und einen Abschnitt Asphalt. Im urigen Restaurant stärken wir uns für den letzten Teil der Etappe.
Nach einem Wiesenpfad folgen wir dem Asphaltsträsschen und queren die Skilifte und Bahnen am Nordhang des La Dôle mit seiner unübersehbaren weissen Kugel des Observatoriums. Später verliert sich der Pfad im Gras. Nach dem Alpbeizli La Gemine folgen wir dem Alpweg und queren schon bald beim Grenzstein 239 auf französisches Gebiet. Nach einem kurzen Anstieg führt der Forstweg sanft hinunter zur Strasse zum Col de la Faucille. Nach Stunden der Einsamkeit fernab von Zivilisationslärm und -gestank machen uns die gut hundert Höhenmeter auf der vielbefahrenen Passstrasse nicht wirklich Freude. Wir sind froh, auf dem Pass angekommen zu sein und klatschen glücklich und zufrieden über die sanften Jurahöhentrails ab.