
Valpelline - Torgnon
Abwechslungsreiche Panoramastrecke hoch über dem Aostatal
Diese lange und konditionell herausfordernde Etappe führt von Valpelline auf sehr abwechslungsreichen Trails hoch über dem Aostatal durch verlassene Weiler und einsame Dörfchen und auf Forstwegen durch ausgedehnte Wälder mit mediterraner Vegetation. Auf weiten Strecken begegnest du kaum einem Menschen.
Daten
Kondition: anspruchsvoll
Distanz: 57 km
Höhendifferenz: ↑ 2150 hm, ↓ 1620 hm
Schieben/Tragen: ↑ 350 hm, ↓ 0 hm
Zeitbedarf: 5 ½ Std.
Technik: mittel bis anspruchsvoll, gut fahrbare Singletrails, Forst- und Flurwege
Wegbeschaffenheit: Singletrails 20%, Wege 55%, Asphalt 25%
Beste Jahreszeit:
JanFebMärzAprilMaiJuniJuliAugSeptOktNovDez
Hinweise: Genug Proviant und Wasser mitnehmen.
Highlights: Singletrail am Mont Mary / 900 hm Downhill von Cénevé, Trail vom Col de St-Pantaléon nach Torgnon
Sehenswert: : Panoramablick über das Aostatal und hinüber zum Gran Paradiso
Einkehr: Keine Verpflegungsmöglichkeit unterwegs, Brunnen mit Trinkwasser in Trois Villes
Übernachten: Hotel Panoramique in Torgnon
Bilder
Karte
Bericht
Hier endet auch der Fahrweg. Die nächsten 200 Höhenmeter heisst es auf dem zum Teil sehr steilen Pfad schieben und tragen. Das kann uns nichts anhaben, denn wir träumen vom Fussweg weiter oben, der sich auf der Karte mit etwas Gefälle dem steilen Hang entlang zieht und wirklich ein Supertrail sein könnte.
Und wahrhaftig, bald zirkeln wir auf dem Wanderweg dem steil abfallenden Grashang des Mont Mary entlang. Nur kurz klicken wir uns aus den Pedalen aus Respekt vor den Folgen eines Fehlers. Nach dem adrenalinhaltigen Fahrspass erreichen wir die Alp Cénevé, wo uns ein ungewohnt giftiger Bergamasker mit hochgezogener Lefze bellend davon abhält, uns dem Gebäude zu nähern. In einem gebührenden Sicherheitsabstand trampeln wir durch ein Plackendickicht hinüber zum Fahrweg, der die Alp erschliesst. 800 Höhenmeter spektakulärer Downhill stehen uns bevor, hinunter bis zum einsamen Weiler Trois Villes.
Mit glühenden Scheiben stoppen wir am Dorfbrunnen: Zwei plätschernde Röhren und ein Metallschild mit eingravierten „Acqua non controllata“. Wir zögern, unsere Bidons sind so staubtrocken wie unsere Kehlen.
Auf einem Pfad durch die trockenen Wiesen verlassen wir das Dörfchen. Es folgen knappe zehn Kilometer auf dem asphaltierten Weg über Lignan und hinunter ins Tal. Der Rest der Etappe führt durch abwechslungsreiches Bikegelände. Auf einem wenig begangenen Pfad kurbeln wir im kleinsten Ritzel und höchstem Puls den Wald empor, unterbrochen von kurzen Verschnaufpausen. Wir erreichen den Fahrweg, welcher zum Gehöft in der grossen Waldlichtung hinaufführt. Nun folgt nochmals ein steiler Pfad hinauf zum Sattel auf etwa1880 Meter Höhe und dort beginnt die Sucherei. Auf den verschiedenen Karten sind ganz unterschiedliche Wege eingezeichnet, nur nicht diejenigen, welche wir in der Realität vor uns haben. Doch mit etwas Spürsinn finden wir den Pfad, der auf der anderen Seite des Sattels steil den Wald hinunter führt.
Bald erreichen wir den Forstweg, der in leichtem Auf und Ab im Schatten des Waldes dem Hang entlang zum Col de Bornel führt. Anstatt links hinunter direkt nach Torgnon entscheiden wir uns für den Weg über den Col de St-Pantaléon. Bei der Kapelle treffen wir auf die Strasse, zweigen aber gleich nachher rechts in einen alten Saumpfad ab und brettern über den felsigen Karrenweg und auf weichen Wiesenwegen hinunter zu unserem Etappenziel.
Die Terrasse des Hotels Panoramique wird dem Namen gerecht, und wir stossen müde und mit säuerlichen Muskeln aber zufrieden auf die heutigen Höhepunkte an.