
Locarno – Caslano
Vom Lago Maggiore zum Lago di Lugano
Der lange Aufstieg wird mit einer grandiosen Aussicht belohnt und obendrauf mit einem spritzigen Downhill von 1400 Höhenmetern hinunter an die Tresa. Eine perfekte Genusstour, die etliche Schweisstropfen abverlangt.
Daten
Kondition: mittel
Distanz: 42 km
Höhendifferenz: ↑ 1600 hm, ↓ 1550 hm
Schieben/Tragen: ↑ 150 hm, ↓ 0 hm
Zeitbedarf: 4 ½ Std
Technik: mittel
Wegbeschaffenheit: Singletrails 35%, Wege 15%, Asphalt 50%
Beste Jahreszeit:
JanFebMärzAprilMaiJuniJuliAugSeptOktNovDez
Hinweise: Trails vom Monte Lema nach Astano, Singletrail der Tresa entlang
Sehenswert: Aussicht vom Monte Lema
Einkehr: Rifugio Campiglio Pradecolo: Schöne Aussichtsterrasse / Ristorante Monte Lema: Herrliche Aussicht
Übernachten: Verschiedene Hotels in Caslano und Ponte Tresa
Bilder
Karte
Bericht
Wir finden für die extrem stark befahrene Uferstrasse auf dem ersten Teil eine Anlternative, sind dann aber gezwungen uns die zwei noch folgenden Tunnels bis Colmegna mit den Vierzigtönnern zu teilen und zirkeln der Tunnelwand entlang. Nur den Atem möglichst flach halten!
Ein schmales zum Teil steiles Asphaltsträsschen lässt uns dann bald kräftig in die Pedale treten und die frische Seeluft bläht unsere Lungen auf. Es führt uns von Colmegna empor bis zur Abzweigung in den Weg nach Vignone. Weiter fahren wir auf Asphalt und erhaschen ab und zu einen herrlichen Ausblick auf den Lago Maggiore und die gegenüberliegende Bergkette. Bald geht’s zur Sache: In 33 Kehren schraubt sich das Asphaltsträsschen hinauf nach Pradécolo auf 1158 m.ü.M. Zuerst durch dichten Kastanienwald, später künden die ersten Lärchen an, dass wir das erste Etappenziel bald erreicht haben. Der Schweiss tropft unterdessen unanständig von der Stirn.
Den Boxenstopp beim Rifugio Campiglio nutzen wir, um Kalorien nachzuladen und den Blick über den Lago Maggiore schweifen zu lassen. Ganz weit im Westen lassen sich die Schneeriesen des Monte Rosa zwischen den Wolken erahnen. Erinnerungen an den Türlerpass werden wach.
Nach der genüsslichen Pause tauchen wir in uriges Bikegelände ein. Ein Saumweg, mal grob, mal sumpfig vom Regen der letzen Nacht führt uns mit wenig Steigung aber mit einigen knackigen Rampen bis zum Punkt 1331. Hier zweigen wir scharf rechts auf einen steilen verwurzelten Waldpfad ein, der uns für ein paar Minuten aus den Pedalen zwingt. Doch bald mutiert der Pfad zu einem samtenen Trail und mit einer letzten Anstrengung stehen wir bei den Ruinen der Alpe Arasio. Geradewegs vor uns zeigt sich in Griffnähe die markante weisse Kuppel der Meteoradarstation auf dem Gipfel des Monte Lema, um den sich Nebelschleier schleichen.
Die Freude auf die bevorstehenden rund 1600 hm Downhill lassen uns bald wieder in den Sattel steigen. Auf einem charmanten Wiesentrail brettern wir hinunter bis Pian Pulpito, um dort in den rauen Saumpfad einzubiegen, der unsere volle Konzentration abverlangt. Nach konzentrierten 250 Höhenmetern atmen wir bei den Gebäuden bei Pt. 1087 erst einmal richtig durch.
In leichtem Anstieg pedalen wir bis zum Passo di Monte Faeta. Hier zweigen wir nach Westen in den flowigen Singletrail ab, der uns fast 500 Höhenmeter bestes Downhillvergnügen beschert. Nur zu schnell sind die ersten Häuser von Astano erreicht. Nach einem kurzen Gegenanstieg auf die andere Talseite nimmt uns wieder ein gutmütiger Trail in Empfang und entlässt uns bei Bedino aus dem Wald. Vorbei an der menschenleeren Pischina von Sesso erreichen wir bald den Grenzfluss Tresa.
Ein lauschiger Trail mit einigem Auf und Ab lässt uns Zeit, uns auf das zum Abschluss der Tour winkende Gelato am Lago di Lugano zu freuen. Zwei letzte Kilometer auf Asphalt sind bald hinter uns und schon biegen wir in Caslano auf den Platz am See ein. Und endlich, das crèmige „Fior de cafe“ entpuppt sich als Traum. Wir lassen mit einigen fotografierten Augenblicken diese abwechslungsreiche Etappe nochmals Revue passieren.