
Burgeis – Samnaun Compatsch
Vom Vinschgau über den Dreiländerstein ins Samnaun
Diese aussichtsreiche Etappe führt über die Almen des Obervinschgaus zum Dreiländereck. Nach einem spassigen Downhill beginnt die lange Asphaltstrecke auf der schmalen Fahrstrasse hinauf ins Zollfreigebiet von Samnaun.
Daten
Kondition: mittel bis anspruchsvoll
Distanz: 56 km
Höhendifferenz: ↑ 2490 hm, ↓ 2000 hm
Schieben/Tragen: ↑ 1-2 km
Zeitbedarf: 6 Std.
Technik: Stellenweise anspruchsvolle Singletrails, meistens jedoch gut fahrbare Trails, Alp- und Forstwege
Wegbeschaffenheit: Singletrails 25%, Wege 35%, Asphalt 40%
Beste Jahreszeit:
JanFebMärzAprilMaiJuniJuliAugSeptOktNovDez
Highlights: Downhill von Schöneben aus / Trail zum Grünsee / Trail von Norbertshöhe nach Martina
Sehenswert: Grünsee
Einkehr: Brugger Alm / Haider Alm / Reschner Alm / Grenzshop Martina
Übernachten: Hotel Romantica, Samnaun Compatsch
Bilder
Karte
Bericht
Bald erreichen wir die Brugger Alm, von wo aus ein neuer Alpweg hinüber zur Piste des Skigebietes Haider Alm führt. Nun gilt es, die letzten Kräfte zu mobilisieren, um die steile Piste empor zu klettern. Doch die reichen nicht, ein Stück weit ist es ökonomischer, das Bike zu schieben.
Auf einem gemächlichen Forstweg gelangen wir durch den Haiderwald, der am Schluss als Kriegsweg in Serpentinen stark ansteigt und bei Pt. 2188 seine Fortsetzung als Höhenwanderweg findet. In stetem Auf und Ab, mal gemütlich fahrend, mal schiebend, aber immer mit bester Aussicht, gelangen wir ins Skigebiet von Schöneben. Wir entscheiden uns, der Skipiste nach hinunter zur Strasse zu fahren. Mit bestem Fahrvergnügen folgen wir der grasbewachsenen Schneise, die sich wie ein Wurm durch den Wald hinunter windet.
Nach einem kurzen Stück auf der Zufahrtsstrasse ins Rojental zweigen wir nach rechts in einen Alpweg ein und erreichen mühelos vorbei an der Reschner Alm den schmalen Kriegsweg, der hinaufführt zu den einstigen Befestigungen an der Schweizer Grenze. Der Schotterweg ist gut zu fahren und führt durch dichten Legföhrenwald.
Bei Pt. 2142 folgen wir dem gut ausgebauten Weg nach links und staunen, als er bald enger wird und wir uns zu Fuss durch die Legföhren vorwärts arbeiten müssen. Auch fluchen hilft nichts, wir halten durch und stehen bald vor dem Dreiländerstein, auf welchem die Schweizergrenze mit derjenigen von Italien und Österreich zusammentrifft. Ein Felsblock mit einer unscheinbaren Matallplatte, auf welcher der Punkt eingraviert ist. Sonst gibt es nicht viel zu bestaunen.
Schnell erreichen wir auf der Strasse die Norbertshöhe. Hier folgen wir dem alten Saumweg, der sich als bester Trail entpuppt. Jauchzend jagen wir den steilen Wald hinunter direkt zur Zollstation Martina. Ein prickelnd kühles Apfelshorle und eine Nusstorte vom Kiosk spenden uns neue Energie für den noch bevorstehenden, wenig einladenden Teil der Tour: Fast 16 Kilometer Asphalt bis hinauf nach Compatsch! Lastwagen, Motorradhorden und holländische Caravans machen die Hauptstrasse bis Vinadi zu Hölle. Dann wird es ruhiger auf dem schmalen Strässchen durch das enge, unwirtliche Val da Tschera. Das Hirn auf Standby gestellt pedalen wir Kilometer um Kilometer bergwärts. Begleitet vom Rauschen des Baches aus dem tiefen Tobel herauf. Die schmalen, unbeleuchteten Tunnels bilden eine willkommene Abwechslung.
Endlich künden die ersten Häuser das Ziel an. Ziemlich müde verstauen wir unsere Bikes im Skiraum, entledigen uns der verschwitzten Kleider und zwängen uns nacheinander in die enge Dusche. Die 2500 Höhenmeter lassen sich nicht einfach aus den Waden waschen.